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Dienstag, 31. Juli 2012

Baumschutz?

Aus gegebenem Anlass, habe ich mir in den letzten Tagen mal einige Verordnungen zum Baumschutz angesehen. Grundsätzlich: ich bin sehr für solche Regelungen! Denn sich auf menschliche Vernunft zu verlassen erweist sich immer wieder als Irrweg.

Aber!!

Crataegus (Weißdorn) wichtig als Lebensraum für Insekten und Vögel.
Bedeutsam als natürliche Medizin für den  Menschen. Zu klein um schützenswert zu sein.
Eigentlich alle der von mir angesehen Baumschutzordnungen haben eines gemeinsam: sie schützen nicht die Bäume, sondern regulieren nur die Fällung der Bäume. Der Korridor, welcher erlaubt Bäume trotz einer Verordnung zu fällen ist sehr, sehr breit. Die Verordnung, welche mir am besten gefällt ist jene der Stadt Königs-Wusterhausen. Sie kommt dem nahe, was ich unter Baumschutz, als Bestandteil von Umweltschutz verstehe. Dazu weiter unten noch einige Bemerkungen,

Jede der Verordnungen unterteilt in schützenswerte und weniger oder nicht schützenswerte Bäume. So gelten im Land Brandenburg alle Bäume unter 60 cm Brusthöhenumfang als nicht im Sinne der Verordnung schützenswert. In Berlin liegt dieses Maß gar bei 80 cm. Jedes Kind weiss aber, dass Bäume unterschiedlich "dick" sind. Weißdorn, Buchsbaum, Eberesche, Feldahorn usw. benötigen viel mehr Zeit um das von ihnen "geforderte" Maß zu erlangen als Fichten oder Pappeln. Es ist für mich nicht verständlich, zu fordern dass Weißdorn oder Eberesche 60 oder 80 cm Brusthöhenumfang haben müssen, um es wert zu sein unter den Schutz der Baumschutzverordnung zu fallen. In Berlin-Brandenburg dürfen sie praktisch jederzeit ohne Genehmigungsverfahren weggeschnitten werden! Gerade diese Baumarten sind  wichtiger Lebensraum und Nahrungsspender zB. für die einheimische Vogelwelt

Bei Nadelbäumen sieht es so aus, dass nur die Wald-Kiefer als des Schutzes würdig eingestuft wird. Wobei es durchaus sein kann, dass ich hier einfach ein Verständnisproblem habe und z.B. die auf der roten Liste gefährdete Pflanzen aufgeführte Eibe, bereits besonderen Schutz hat. Erkennen kann ich das bei mir im Kiez allerdings nicht. Da werden bei "pflegerischen Arbeiten" auch Eiben beschnitten als wären sie die Gartenhecke oder ein Obstbaum. Apropos Obstbaum - außer Walnuss und Baum-Hasel sind in Berlin Obstbäume nicht geschützt und die zwei genannten selbstredend erst ab 80 cm Brusthöhenumfang.




Da ich die Pappel als Wachstumsgegensatz  nannte - diese, wie auch Baumweiden sind neben den  Obstbäumen in Brandenburg nicht wert geschützt zu werden.

Als lobenswert empfinde ich in dieser Hinsicht die Ordnung von Königs-Wusterhausen. Sie erfasst alle Bäume, als auch Hecken und Sträucher. Sogar große Obstbäume gelten in Königs-Wusterhausen als schützenswert. Für einige nicht so schnellwüchsige Arten legt sie ein Maß von 20 cm fest. Und die Ordnung gilt auch für abgestorbene Bäume! Gerade letzteres ist wichtig für den Kreislauf der Natur mit den für diesen Kreislauf notwendigen Lebewesen.

Montag, 30. Juli 2012

Elaeagnus umbellata - Korallen Ölweide (74)

Familie: ELAEAGNACEAE
Gattung: Elaeagnus


Es geht wieder etwas höher hinaus. Diese sehr schöne Ölweide wird etwa 5 m hoch.

Wie kaum anders zu erwarten - sie kommt aus Asien. Der Strauch steht vor dem alten Schulgebäude der Harnack-Schule. Die Blätter ähneln ihrem schon vorgestellten schmalblättrigem Verwandten, sind aber breiter. Etwa doppelt so breit. Auch auf der Oberseite der dunkelgrünen Blätter befinden sich kleine Härchen, welche wie silbrige Punkte wirken. Sie - die Blätter - stehen wechselständig.
Die etwas Erbsen großen Früchte werden im Herbst korallenrot - auch dies haben silberne Pünktchen. Sie sind essbar und schmecken ein wenig wie Johannisbeeren.

Nachtrag: 6.8.2014 Dieser schöne Strauch ist nicht mehr zu besichtigen. Der komplette Bereich wurde Strauch frei gesägt. Nur Stümpfe ragen noch aus dem Boden.


Sonntag, 29. Juli 2012

Viburnum lantana - Wolliger Schneeball (73)

Familie: CAPRIFOLIACEAE
Gattung: Viburnum

dieser schöne Strauch wird bis zu 4 m hoch. Die Blätter stehen sich gegenüber und sind kuschelig weich. Ihre Oberseite ist matt dunkelgrün und unterseits durch die feinen verfilzten Haare graugrün. Die Spreite ist so um die 5-8 cm groß und steht an Stielen, welche um die 2 cm lang sind. Am Blattrand sind die Blätter sehr deutlich gesägt.
Wenn der Strauch blüht, stehen diese Blüten in schönen weißen Schirmrispen. Auf meinem fast-August-Foto sieht man von den Blüten verständlicher Weise nicht mehr sehr viel.
Im Herbst werden dann, ab September die roten Steinfrüchte ganz schwarz. Von ihnen kosten sollte man lieber nicht - sie sind giftig.
Der zu sehende Strauch steht friedlich neben einer Eibe und ist halb mit ihm verwachsen unter ihnen füllt eine Berberitze den Platz. In diesem dichten Versteck tummeln sich den ganzen Tag über Vögel.




Samstag, 28. Juli 2012

Buxus sempervirens - Buchsbaum (72)

Familie: BUXACEAE
Gattung: Buxus

Buchsbaum heißt er nicht ohne Grund. Auch wenn wir ihn fast nur als Strauch kennen oder er uns wegen des starken Verschnitts als solcher erscheint. Buxus sempervirens kann als Baum etwa 7, ich las auch schon 8 m Höhe erreichen. Der mit 8 Meter ist als Foto auf  Monumentale Bäume zu sehen. Die einfachen und dabei glattrandigen Blätter sind klein und kurz gestielt. Am von mir fotografierten Exemplar sind sie Blätter bis 3 cm lang. Sie sind dick und fühlen sich lederartig an. Immer zwei stehen sich gegenüber. Und auch im Winter bleibt der Baum grün.
Hätte man "meinen" Baum wachsen lassen, dürfte er sich auch schon mehr als 3 m messen. So hat er eben "nur" 2 m - was für einen Buchsbaum ganz ordentlich ist. Den Stamm lohnt sich sogar zu fotografieren,


 

Freitag, 27. Juli 2012

Quercus robur 'Fastigiata' - Pyramiden-Eiche (71)

Familie: FAGACEAE
Gattung: Quercus

Was der Pappel recht ist, soll auch der Eiche billig sein. Von dieser gibt es nämlich auch eine stark von der üblichen Wuchsform abweichende Art. Die Äste wachsen bei dieser, ebenso wie bei der Pyramiden-Pappek sehr streng nach oben. Das verleiht ihr ein sehr schlankes und säulenartiges Aussehen. Daher auch häufig Säulen-Eiche genannt.
Die Mutter aller 'Fastigiata'  soll die Schöne Eiche von Harreshausen sein. In meinem Kiez häufig anzutreffen.











Donnerstag, 26. Juli 2012

Kolkwitzia amabilis - Perlmuttstrauch (70)

Familie: CAPTIFOLIACEAE
Gattung: Kolkwitzia

Was denn schon wieder ein Strauch? Ja, es muss sein. In letzter Zeit hatte ich diese ein wenig vernachlässigt und muss nun etwas nacharbeiten.


Die Kolkwitzie ist ein Strauch welcher etwa die 1 1/2 bis 2 fache Größe eines Menschen erreicht. Die gegenständigen Blätter ähneln den des Pfeifenstrauches - eiförmig, mit lang auslaufender Spitze und einigen Zähnen am Rand. Auffällig an der Kolkwitzie sind die stark behaarten Früchte welche dadurch größer wirken, als sie eigentlich sind (< 1 cm). An einem Stengel tragen sie überdies den vertrockneten Blütenkelch wie eine Krone.
Das Aussehen der Blüten erklärt uns den deutschen Namen Perlmuttstrauch. Das innere der weißen bis zartrosa Blütenblätter ist nämlich mit einem orangefarbenem Muster verziert, welches optisch an Perlmutt erinnern könnte. 
Zu Hause ist Kolkwitzia amabilis in China.






Mittwoch, 25. Juli 2012

Berberis vulgaris - Gemeine Berberitze (69)

Familie: BERBERIDACEAE
Gattung Berberis




Gleiches Recht für Alle! Bei den großen Gehölzen habe ich auch mehrere Arten mit einem eigenen Beitrag gewürdigt. Werde es also auch bei den Kleinen so halten.

Berberis vulgaris ist auch als Sauerdorn bekannt. Beim Sauerdorn ist (fast) alles größer als bei Thunbergs Berberitze. Der Strauch kann bis zu 3 m hoch werden, die Spreite der Blätter 4 cm. Die Früchte haben die gleiche Größe (bis 1 cm) und Form. Sie sind essbar aber sehr sauer. Woraus sich der Name "Sauerdorn" erklärt.
Die Inhaltsstoffe von Früchten und Wurzelrinde der Berberitze sind für medizinische Anwendungen bekannt.

An den Blatträndern stehen dornige Zähne.

Dienstag, 24. Juli 2012

Berberis thunbergii - Thunbergs Berberitze (68)

Familie: BERBERIDACEAE
Gattung Berberis



damit auch die kleinen Sträucher nicht zu kurz kommen, diese schöne Berberitze als Beispiel seiner Art. Im Kiez selbst wachsen mindestes drei verschiedene Arten von Berberitzen.
Die Blätter der Berberitzen wachsen büschelig, in ihren Achseln stehen Dornen an den Zweigen. In der Form sind die Blätter oval und am Blattgrund keilförmig. Bis über drei Zentimeter können sie an Länge erreichen und am Rand auch ein wenig gezähnt sein. Es gibt Berberis thunbergii mit grünen und roten Blättern. Und auch kleinblättrige Formen, mit nur knapp 2 cm großer Spreite. Die für uns Menschen ungenießbaren Früchte sind in der Reifezeit leuchtend rot und länglich oval wie ein kleiner Rugbyball.

Diese aus Asien stammende Pflanze wird bei uns auch als Heckenberberitze gehandelt - was auf ihre gute Nutzung als Heckenpflanze hinweist. Berberis thunbergii wird lt. Literatur nur 1 bis 1 1/2 m hoch. "Meine" kann nicht lesen und ist daher auf über 2 m gewachsen.


Montag, 23. Juli 2012

Tsuga canadensis - Kanadische Hemlock (67)

Familie: PINACEAE
Gattung: Tsuga


wieder mal ein Nadelbaum. Das auffälligsten Merkmal dieser Bäume sind die ungleich langen Nadeln. Lang? Was heißt hier lang! Eigentlich hätte ich unterschiedlich kurze Nadeln schreiben sollen. Sie sind nämlich nur zwischen 3 und 15 mm lang. Auf ihrer Oberseite sind die weichen Nadeln glänzend dunkelgrün - unterseits zeigen sie deutlich zwei weiße Spaltöffnungsbänder.
Auch der Habitus des Baumes ist ungleichmäßig. Die Krone ist zwar insgesamt Pyramidenförmig aber besonders am Wipfel stehen Triebe vor.
Tsuga canadensis ist langlebig. Er wird bis zu 1000 Jahre alt. Erste Zapfen erscheinen, an diesem Alter gemessen recht früh - nämlich nach 20 bis 40 Jahren. Wie die Nadeln, sind auch die Zapfen klein. Sie erreichen nur etwa 2 cm. Wie bei der Schwarzerle fallen sie erst im zweiten Jahr ab.
Eigentlich fast überflüssig zu erwähnen, dass der ganze Baum nicht zu den Riesen gehört. Mit 20 - 30 m, wächst er nur halb so hoch in den Himmel wie Tanne, Fichte, Kiefer oder Douglasie. Welche dafür aber nur halb so alt werden wie die "Kleinen" Eibe, Wacholder und Hemlock.






Im Kiez sind einige Kanadische Hemlock an der Ostseite des langen Blockes in der Schulze-Boysen Straße zu finden. Der erste und von mir ins Bild gesetzte steht gleich ganz vorn - mit Blick auf den Kaufhallenplatz.






Auf baumkunde.de steht geschrieben, dass der in seiner kanadischen Heimat eigentlich einstämmige Baum, in Europa oft zweistämmig auftritt. Man sieht es.


Sonntag, 22. Juli 2012

gefällt

vor drei Tagen hatte ich über das komplizierte Leben eines Stadtbaumes geschrieben. Das hat sich aktuell in seiner drastischsten Form bei mir im Kiez erneut gezeigt. An dem Eingang des Hauses Frankfurter Allee 138  stand bis letzte Woche eine Birke. Jetzt ist nur noch die Baumscheibe des abgesägten Baumes zu erkennen. Er stand wohl einfach im Weg.
Bäume können gut ohne den Menschen existieren - der Mensch ohne Bäume nicht. Das haben leider viel Menschen noch nicht begriffen.


Ich frage mich auch, ob hier trotz oder gegen die Gesetzgebung zum Baumschutz die Säge angesetzt wurde. Es ist durchaus denkbar, dass der Baum in 1,30 m Höhe noch nicht ganz den zum Schutz erforderlichen Umfang von 80 cm aufwies. Nachmessen kann ich es nicht mehr. Am Stumpf sind es ca. 90 cm.
Vielleicht sollte schon beim Pflanzen eines Baumes daran gedacht werden, dass es sich hier um ein Lebewesen handelt, welches wächst. Dann muss nämlich nicht nach Jahrzehnten über die Konsequenzen einer Baumpflanzung nachgedacht werden

zu Besuch beim großen Bruder ...


... meines Kiezdendrariums. Mit 43 ha ist dieser etwa genauso groß wie "meiner" vor der Haustür Die darin enthaltenen 22.000 verschieden Planzenarten toppen die "meines" Dendrariums jedoch viel deutlicher. 

Gemeint ist der botanische Garten Berlin. Allein 1800 verschiedene Baum- und Straucharten sind in Dahlem zu besichtigen. Diese vertreten 80 Familien.*

Mehrmals im Jahr nehme ich mir die Zeit um das Vergnügen eines Spazierganges im botanischen Garten zu genießen. Gestern war es wieder soweit. Mehr als 3 schöne und lehrreiche Stunden.



Für die Hallen war das Wetter zu schön. Diese und das Museum sind demnächst wieder mal im Plan.




















* obwohl: in Bezug auf Familien und Gattungen liege ich gar nicht so schlecht. Den 80 Familien und 263 Gattungen im botanischen Garten kann ich (unter Zugrundelegung der Systematik auf der Webseite des bG) etwa 34 Familien mit 74 Gattungen entgegenstellen. Und Krautartige habe ich da nicht gezählt. Mein Kiez umfasst etwa 43,4 ha Fläche (die Firmenflächen zwischen Buchberger und Harnack- und Coppistraße habe ich herausgerechnet). Von diesen sind etwa 5 ha als Grünanlage oder Spielplatz ausgewiesen und damit die Hauptträger von Vegetation. Somit ist die botanische Freifläche kleiner als die des großen Bruders, welcher 14 ha bemisst.



Samstag, 21. Juli 2012

Alnus glutinosa - Schwarz-Erle (66)


Familie: BETULACEAE
Gattung: Alnus



Noch ein Pioniergehölz. Licht- bis Dunkelgrüne Blätter. Die Spreite am Blattgrund keilförmig und an der Spitze häufig etwas eingebuchtet. Am Rand sind die Blätter grob und abgerundet gezähnt an den Nervenachseln gelblich behaart. Die Spreite kann bis fast 10 cm groß sein.

Wunderschön sehen die zapfenförmigen Früchte aus, welche später am Baum verholzen und dort stehenbleiben, bis der Wind sie abreisst. Diese Zapfen sind etwa 15 bis 20 mm lang.
Der Stamm der Schwarzerle reicht, wie bei einer Tanne oder Fichte bis ganz nach oben. Auch vom Habitus sind sie pyramidenförmig, wie bei den genannten Nadelbäumen. Auf dem Foto sieht man das nicht so deutlich, da hier gleich zwei Bäume dicht nebeneinander wachsen. Oder ein Baum schon vom Grunde an mehrstämmig wächst.

Der Schwarzerle machen nasse Füße nichts aus, auch abgestorbene Bäume verfaulen nicht. Schon unserer Altvorderen, welche sich mit Holz gut auskannten nutzen diese Eigenschaft und errichteten ihre Pfahlbauten auf Erlenholzfundamenten. Auch Venedigs Altstadt steht zu großen Teilen auf Pfählen von Erlenholz.















Die Rinde der Schwarz-Erle wurde früher als Farbstoff zum Färben von Leder, aber auch zur Herstellung von Tinte genutzt. daher der Name. Beim Schreiben hilft auch das Holz des Baumes. Aus ihm werden Bleistifte gefertigt. Daher ist der Platz dieser zwei schönen Bäume, direkt vor der Harnack-Schule sehr passend.





Wenn das Holz des Bleistiftes rot ist, könnte das eine Schwarz-Erle sein. Wegen ihres roten Holzes wird sie auch Rot-Erle genannt. Dazu mal ein Foto aus dem Garten des Flößerhauses von Rechenberg bei Holzhau. Dort gibt es gerade eine schöne Ausstellung zum Thema Holz.


Freitag, 20. Juli 2012

Salix cinerea - Grau-Weide (65)

Familie: SALICACEAEGattung: Salix



am Rande des Brunnenplatzes vor der Kaufhalle steht bescheiden, ein etwa 3-4 m hoher, kompakter Strauch. An ungefähr 1 cm langen Stielen stehen wechselständig die Blätter mit einer bis zu etwa 8-9 cm langen und 3 cm breiten Spreite. Am Rand wissen sie nicht so recht, was sie machen sollen. Es schwankt zwischen leicht gebuchtet und gezackt. Auch die Form der Blätter ist ziemlich individuell - sie können lanzettlich sein, sind aber meistens verkehrt Eiförmig. Auf der Oberseite sind die Blätter dunkelgrün und matt, die Unterseite ist durch die feine Behaarung graugrün. Ich denke es ist eine Grau-Weide. Im nächsten Frühjahr kann das vielleicht genauer gesagt werden.
Dieser bescheidene Gast im Kiez gehört zu den Pioniergehölzen, bereitet also das feuchte Gelände für andere Bäume vor.




Mittwoch, 18. Juli 2012

Carpinus betulus - Hain-Buche (52)

Familie: BETULACEAE
Gattung: Carpinus

zuerst hatte ich sie nur als Heranwachsende gesehen. Nur etwa 1 m hoch. Ohne dass ich eine Idee hatte, wo diese herkommen könnten. Gestern habe ich die mutmaßlichen "Eltern" gefunden. Sie stehen unweit der Trauer-Weide. Was zu meiner Schande bedeutet, dass ich bereits mehrfach an ihnen vorbei gelaufen bin, ohne sie bewußt wahrgenommen zu haben.
Hain-Buchen fallen uns besonders durch ihre Blätter auf. Bis ins hohe Alter sieht man ihnen die Faltung an, in welcher sie in der Knospe steckten. Man bekommt Lust sie nur einfach mal so wieder zusammenzufalten. Die Blätter sind etwa bis zu einer Handbreite lang und stehen wechselständig. Ihr Rand ist doppelt gesägt. Ihre Blattnerven sind gerade, wie mit dem Lineal gezogen. 


Hain-Buchen gehören nicht zu den Buchengewächsen - auch wenn der Name dieses vorgibt. Wie Hasel und Erle ist die Hain-Buche vielmehr ein Birkengewächs.
Der Stamm bleibt wie bei Buchen bis in das hohe Alter der Bäume glatt, hat aber die Tendenz längs verlaufende Wülste zu bilden und sich zu verdrehen. Ein wenig kann man das bereits am eingestellten jungen Stamm erkennen. Diesen habe ich wieder mal, um Platz zu sparen gelegt. Hain-Buchen haben eine sehr hohe Regenerierungsfähigkeit und neigen stark zu Stockausschlägen. Uns Menschen verleitet das dazu, sie zu Hecken zu beschneiden.

Das Holz der Hain-Buche ist das schwerste und eines der härtesten einheimischen Holzarten. Einige Quellen sagen sogar, das härteste. Der Baum ist auf jeden Fall härter als die Eiche. Buche und Esche sind ähnlich hart. Darum wurde und wird Hainbuche besonders gern im technischen Bereich sozusagen als Metallersatz eingesetzt. Früher wurden die Spindeln von Öl- oder Druckerpressen aus Hainbuchenholz gefertigt. Auch im Musikinstrumentenbau (Klaviermechanik) beliebt.





Dienstag, 17. Juli 2012

Gestern und heute

in meiner Ansichtskartensammlung befinden sich neben den vielen Karten von Holzhau im schönen Erzgebirge, auch solche aus meinem Wohngebiet. Zu einem der darauf abgebildeten Fotos (etwa 1980) habe ich mal ein heutiges Vergleichsfoto gemacht.

Ausschnitt aus einer Ansichtskarte des Verlages BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL) Foto: Kampmann, Berlin

Versuch der Beschreibung. Linke Seite von vorn: Spitz-Ahorn, Grau-Pappel, Eschen-Ahorn, mehrere Schnurbäume, Linde, Kastanie, Eschen-Ahorn. Rechte Seite: Winter-Linden


Das dritte Bild zeigt nun den Zustand Ende Mai 2013. Um die Veränderung zu verdeutlichen, bin ich unter die Pappel getreten. Die Kaufhalle und alle südlich von ihr stehenden Bäume sind entfernt worden.


Prunus cerasifera - Kirschpflaume (64)

Familie: ROSACEAE
Gattung: Prunus


etwa 30 m westlich der Aprikose stehen zwei weiter Bäume der Unterfamilie Prunus. Bestimmen um welche Art es sich handelt, ist nicht so leicht. Mit Unterstützung meiner Frau und des Baumforums habe ich mich auf die Kirschpflaume festgelegt. Die Früchte sind ziemlich kugelförmig und nur etwa 25 - 30 mm groß. Sie haben aber die bekannte deutliche Bauchnaht der Pflaume und einen glatten, mandelförmigen Steinkern.


Die ovalen Blätter stehen wechselständig, sind gesägt und laufen spitz zu. Die Spreite ist 7 cm lang und steht an einem etwa 10 - 15 mm langem, roten Stiel. Der Hauptnerv ist behaart. 

Die Borke des Stammes ist längsrissig und borkig.


Montag, 16. Juli 2012

Prunus armeniaca - Aprikose (63)

Familie: ROSACEAE
Gattung: Prunus

am Rande des freien Platzes vor der Kaufhalle, stehen auch einige Obstbäume. Darunter auch ein Aprikosenbaum. Wenn die Früchte reif sind, wird es mir wohl nicht gelingen Fotos zu machen - bis dahin sind diese sicher alle gepflückt. 

Aprikosenbäume gehören zur Familie der Rosengewächse und innerhalb dieser zu der Unterfamilie der Prunoideae (Steinobstgewächse). 

Die Blätter der Aprikose sind rund und gesägt, vorn laufen sie spitz zu als wären sie ein zu dickes Blatt der Pflaume. Der Stiel des Blattes ist rot und auf ihm sitzen - typisch für prunus - Drüsen. Der Blattgrund ist keilförmig. 

Die abgebildete Frucht misst etwa 35 - 40 mm.


Sonntag, 15. Juli 2012

Aesculus parviflora - Strauch-Rosskastanie (62)

Familie: HIPPOCASTANACEAE
Gattung: Aesculus

Aus gegebenem Anlass geht es mal zurück zum Ursprung unserer Wanderung. Wir sind also wieder auf dem Gelände des Spielplatzes vor unserem Haus. Grund der Rückkehr ist das Blühen der Strauch-Rosskastanie. Das sieht wunderschön aus.


Aesculus parviflora unterscheidet sich äußerlich eigentlich wenig vom uns bekannten Baum. Sie ist halt wesentlich niedriger. Quasi eine Rosskastanie, welche ihre Krone auf den Boden gelegt hat. Zu Hause ist die Pflanze in Nordamerika.


Samstag, 14. Juli 2012

Populus x canescens - Grau-Pappel (61)


Familie: SALICACEAE
Gattung: Populus


für mich  eine der schönsten Pappeln. Schon wegen der porzellanartigen Blätter. Großeltern dieses Hybriden sind Populus alba (Weißpappel) und Populus tremula (Zitterpappel). Die Grau-Pappel ist als sehr windfester Baum sehr beliebt im Windschutz, z.B. an der Küste. 

Die Blätter haben eine rundliche Form, können aber auch dreieckig sein. Am Rand sind sie gebuchtet. Langgestielt stehen die Blätter wechselständig. Die Oberseite fasst sich ledrig an und ist dunkelgrün. Durch die feine Behaarung sieht die Blattunterseite silbrig weiß aus. 

Die Borke des Stammes ist mit rautenförmigen Korkwarzen gemustert. Bei "meinen" Bäumen könnte der Stamm auch zu Populus alba gehören. Sie sollte noch dunkler werden.

Gleich zwei dieser schönen Bäume stehen am Rand des Parkplatzes hinter der Kaufhallen in einer Reihe mit den Schnurbäumen.

Deutlich zu erkennen ist die weiße Blattunterseite. 

Die Korkwarzen helfen dem Baum bei der Atmung.





Freitag, 13. Juli 2012

Amorpha fruticosa - Bleibusch (60)

Familie: LEGUMINOSAE
Gattung: Amorpha

zur Abwechslung wieder mal ein Kleiner. Der auch als "Gewöhnlicher Bastardindigo" bezeichnete Strauch wird 2 bis 3 m hoch und stammt aus Nordamerika. Die gefiederten Blätter sind wechselständig. Der Rand der ovalen Fieder ist glatt. Die Blüten stehen in schmalen, etwa 20 cm langen Trauben und erinnern mich ein wenig an die Vogelhirsekolben, welche ich als Kind meinem Wellensittich gab.


der Mittelpunkt des Kiezes ...

... ist die Stelle, an welcher wir uns zur Zeit immer noch befinden, um nach Gehölzen zu schauen. Hier befinden sich die Kaufhalle und die Oberschule. Letztere ist aus dem Jahr 1905 und damit neben St. Mauritius (1892) eines der wenigen älteren Gebäude im Kiez.



Donnerstag, 12. Juli 2012

Juglans regia - Echter Walnussbaum (53)

Familie: JUGLANDACEAE
Gattung: Juglans

Walnussbäume gehören zu den langlebigen Bäumen. Sie sollen etwa 400 Jahre alt werden können. Ihr Holz ist als Edelholz, im der Möbelindustrie sehr begehrt. Walnüsse essen gehört nicht nur zum Weihnachtsfest, sondern ist auch gesund. Besonders als Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen. Allerdings sind sie auch sehr nahrhaft und fördern über eine starke Gewichtszunahme die gleiche Gruppe von Erkrankungen.

Juglans regia hat große (bis 1/2 lange) gefiederte Blätter mit einer Endfieder, welche deutlich größer als die anderen Fieder ist. Die einzelnen Fieder stehen sich am Blattstiel gegenüber.


Die Borke des Baumes, welche anfangs glatt ist, ist dunkel und wird im Alter längsrissig. Bei den wenigen jungen Bäumen, welch ich bisher im Kiez sichtete, dauert es bis dahin aber noch ein wenig. Aus Platzgründen, habe ich den Stamm mal gelegt.


In "Wikipedia" steht geschrieben, das Walnussbäume Hemmstoffe abgeben, welche verhindern, dass unter ihnen andere Pflanzen gedeihen. Bei den Früchten scheinen sich die Baumgelehrten nicht so sicher zu sein. Eigentlich wäre die Nuss gar keine Nuss, sondern eine Steinfrucht, dessen Kern verholzt. Allerdings wird in Baumkunde auf neuerer Forschungen verwiesen, nach welchen die Walnuss nun doch eine Nuss wäre.

Elaeagnus angustifolia - Schmalblättrige Ölweide (59)

Familie: ELAEAGNACEAE
Gattung: Elaeagnus

Auch dieser, durch seine silbrige Färbung der Blätter und der jungen Zweige sehr auffällige Baum ist in Asien, unter anderem im Himalaya heimisch. Er liebt die Sonne und ist daher auch bei uns im Kiez gerade an solchen Stellen zu finden,  an welchen den ganzen Tag die Sonne herankommt.

Die Blätter sind lanzlettlich schmal und an der Spitze ein wenig abgerundet - sozusagen entgratet. Etwa so lang und breit wie ein kleiner Finger, sind die Blätter auf der Oberseite graugrün und auf der Unterseite fein behaart und silbrig glänzend. Auch der Hauptnerv der Blätter glänzt silbrig. Sie stehen wechselständig und sind am Rand völlig glatt. 
Die Borke des Stammes ist längsrissig. Der Baum trägt Olivenförmige Früchte. was ihr wohl den Namen beschert hat. Im Frühjahr zeigt uns Elaeagnus angustifolia kleine gelbe Blüten.


Mittwoch, 11. Juli 2012

Betula utilis - Himalaya Birke (58)


Familie: BETULACEAE
Gattung: Betula

Die Hänge-Birke, Betula pendula, ist nicht die einzige Birkenart welche im Kiez wächst. So wachsen, um einen kleinen Spielplatz in der Nähe der Kaufhalle mehrere Betula utilis. Auf meinen Hilferuf erfuhr ich das über das Baumforum, in welchem mir die dortigen Freunde auch gleich noch mitteilten, dass es sich um die Varität jaquemontii handelt. Die Rinde der Stämme ist glatt und papierartig. Bei älteren Bäumen rollt sie sich dann quer ab.  Die Blätter haben eine größere Spreite als die Hänge-Birke und sind am Blattgrund  herzförmig. Daher hatte ich zuerst vermutet, es handele sich um eine Lindenblättrige Birke. Und wie viele der Kiezbäume stammen sie aus Asien. Wie uns der Name sagt - im Himalaya beheimatet.

Die Bäumchen rund um einen kleinen Spielplatz sind noch sehr lütt - halt wie dessen im Buddelkasten sitzendes Publikum noch Kinder. Baumkinder. Später können sie mal so hoch wie ein 5-stöckiges Haus werden.


Blattvergleich: links die Hänge-Birke, rechts die Betula utilis