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Mittwoch, 28. August 2013

Neuanpflanzungen im BGFAS




















Häufig hatte ich Anlass, über die Fällung von Bäumen zu berichten. Das macht keinen Spass. Ich erachte es jedoch für wichtig und erforderlich, das zu thematisieren. Als normal sollten wir diesen Umgang mit den Bäumen einfach nicht hinnehmen. 

Heute möchte ich daher auch einmal die freudige Gelegenheit wahrnehmen, über Zuwachs zu erzählen. Sehr gut passend, begegnete mir dieser vor einem Kindergarten  - man möge mir verzeihen, dass ich diesen alten Fröbelschen Begriff benutze.


Direkt auf der Rasenfläche vor der Einrichtung Schulze-Boysen-Straße 22, wachsen nämlich zwei noch sehr junge Bäumchen. Dementsprechend werden diese auch noch durch eine Umzäunung geschützt. Wenn ich das richtig erkenne, ist das zu einem eine Fichte und zum anderen ein Maulbeerbaum. Letzterer wird gewiss auch noch einen eigenen Beitrag wert sein.





Donnerstag, 22. August 2013

Hibiscus syriacus - Strauch-Eibisch (139)

Familie: MALVACEAE
Gattung: Hibiscus 



Die Nationalblume Koreas. Wiki schreibt zwar Südkoreas, teilt dann aber mit, das wäre seit dem 19. Jahrhundert so. Was für uns an dieser Information wichtig ist? Wir haben es hier wieder einmal mit einem Gehölz aus Asien zu tun.  Herkunftsort ist China. Bei uns ist er aber auch so gut wie zu Hause und schon sehr lange kultiviert.



Das Schöne an Hibiscus syriacus ist, das er jetzt im August, zu einer Zeit zu welcher viele Pflanzen bereits verblüht sind, mit prächtiger Blüte Farbe in den BGFAS bringt. Die ca. 10 cm im Durchmesser messenden fünfzähligen Blüten, erstrahlen in verschiedenen Farben. Zumeist zwischen violett und rosa. Die Staubblätter sind zu einer gelb leuchtenden Röhre verwachsen, welche den Stempel schützend umhüllen und der Blüte ein charakteristisches Aussehen verleihen. 

Deutliche Leitstrahlen am unteren Teil der Blütenblätter zeigen den anfliegenden Insekten den Weg zur Bestäubungsstelle. Sozusagen der zarte Hinweis der Pflanze "hier werde ich gern berührt". Das für uns als rot sichtbare Feld, ist dabei z.B. für eine Hummel schwarz, weil im nicht sichtbaren Bereich - damit hebt sich die Staubblättersäule grell ab. So stelle ich mir es jedenfalls vor.  Kontrastmässig etwa so wie im nebenstehenden Bild.

Die wechselständig angeordneten Blätter sind oval bis rhombisch und dreilappig. Sie zeigen eine deutliche Kerbung bis Sägung. Die Blätter werden ebenso lang, wie die Blüten an Durchmesser aufweisen. 

Der Strauch selbst wir bis zu 2 m hoch und wächst mit deutlich aufrechten Zweigen. Das gefällt mir! Aufrechte kann man nie genug haben. 



Freitag, 16. August 2013

heimische Gehölze - was ist das eigentlich

Ganz allgemein hatte ich mich dem Thema "heimisch" bereits einmal gewidmet. An dieser Stelle möchte ich das noch einmal aufgreifen und sozusagen auch aus historischer Sicht beleuchten. 
Gemäß gängiger Definition sind solche Pflanzen heimisch, welche in einem Gebiet natürlicherweise vorkommen. Nichtheimisch solche, welche mittels menschlichen Wirkens in das betreffende Gebiet gelangt sind. Amüsanterweise ist das Jahr 1492, als Kolumbus den amerikanischen Kontinent entdeckte, als Grenze festgelegt worden.
Man kann das auf der verlinken Seite genauer nachlesen. Ich habe dazu meine eigene unwissenschaftliche Sicht, welche ich hier darlegen möchte. Denn die offizielle Sicht blendet nach meiner Meinung einige Dinge aus.


Erstens: Natur ist nichts Statisches und für alle Ewigkeit Fertiges. Ein Hauptmerkmal der Natur ist dessen ständige Entwicklung und Veränderung sowie ihre Anpassung an Umweltbedingungen. Letztere werden auch durch andere Lebewesen und ihr Zusammenleben mit beeinflusst. Insofern ist es schon ziemlich albern sich auf eine fixe Eingruppierung festzulegen.

Viele Pflanzen lassen sich als Heimatvertriebene bezeichnen. Diese lebten nämlich hier in unserer Gegend Mitteleuropa, nördlich der Alpen und wurden durch die Gletscher mehrerer Eiszeiten verdrängt. Verdrängt bedeutet bei Pflanzen, dass sie einfach an Orten, wo sie ihre Lebensbedingungen nicht mehr vorfanden ausstarben. Denn auswandern können Pflanzen nicht wirklich. Sie konnten sich, nach dem Rückgang des Eises aus den verbliebenen Refugien südlich der Alpen, nur langsam oder gar nicht mehr nach Norden verbreiten. So sank die Zahl der bei uns lebenden Gehölzarten von Eiszeit zu Eiszeit. Um nur einige Beispiele zu nennen - Mammutbaum, Hemlock und Douglasie wuchsen früher in unserer Gegend, waren also einmal heimisch.
Warum also Arten, welche es selbst noch nicht geschafft haben, wieder zu uns vorzudringen als nicht heimisch kennzeichnen? Nur weil wir Menschen etwas definiert haben? Möglicherweise hätten, von uns als nicht heimisch eingeordnete Pflanzen es auch noch aus eigener Kraft geschafft, zurück in unsere Gegend zu gelangen. Vielleicht ist es gerade unser Wirken, welcher diese Rückkehr verhindert.



Zweitens: Wie kaum ein anderes Lebewesen, greift der Mensch in die Entwicklung der Natur ein. Unserer Gegend Mitteleuropa besiedelte der Mensch nach der letzten Eiszeit. Wurde heimisch will ich hier nicht schreiben - heimisch sind wir, augenzwinkernd eigentlich nur in Ost-Afrika. In allen anderen Gegenden, sind wir nach menschlicher Definition (wenn wir dieses ominöse Jahr des Kolumbus nicht hätten) Neozoen - eine Tierart, welche in einer Gegend eingeführt wurde, in welcher sie zuvor nicht heimisch war.  

Nach der letzten Eiszeit hatten es wohl Birke und Kiefer als erste wieder geschafft Wälder zu bilden. Die Wälder, welcher der junsteinzeitliche Mensch vorfand, hatte sich dann aber schon wieder gewandelt. Wenn ich mir das richtig erlesen habe, dominierten Eiche, Hasel und Ulme, weiter östlich auch die Fichte. Was auch darauf hindeutet, dass bereits sehr lange ein Unterschied zwischen den Wäldern im Westen und im Osten von Mitteleuropa besteht. Heimisch ist also auch im kleinen Mitteleuropa sehr differenziert zu betrachten.
Seit der Mensch Ackerbau betreibt, nimmt er Einfluss auf die Entwicklung in der Natur. In Mitteleuropa war das vor vielleicht 7000 - 8000 Jahren. Durch sein Wirken wurden manche Gehölze gefördert, andere behindert. So habe ich bei Hansjörg Küster gelesen, das möglicherweise bereits der jungsteinzeitliche Mensch die Ausbreitung der Hasel bewusst, die der Buche unbewusst förderte.
gilt als echt heimisch - Buche
Warum also die Buche als heimisch betrachten, andere vom Menschen hierher zurückgebrachte Bäume als nicht heimisch benachteiligen? Mit Berechtigung könnte man auch die Buche 
als invasiven Neobionten bezeichnen. Konnte sie doch möglicherweise nur durch menschliches Wirken wieder so weit nach Norden vordringen.


Drittens: das Stichjahr 1492.  Ja, wenn man etwas in solcher Art definiert, erscheint es logisch ein "Stichjahr" festzulegen. Warum dann aber 1492? Der gute Mann kehrte erst 1493 aus der "Neuen Welt" zurück, konnte also frühestens dann unheimisches Leben von dort mitgebracht haben. Die nicht als heimisch geltende Rosskastanie wurde "offiziell" 1576 in Mitteleuropa eingeführt. Und nicht aus Amerika, sondern aus dem Balkangebiet - also einem Refugium von in den Eiszeiten "vertriebenen" Bäumen. Die heimische Rotbuche existierte in unserem Gebiet möglicherweise erst seit 4800 Jahren. Sie ist also eigentlich ein Zuwanderer, war aber im Stichjahr 1492 zur Stelle. Übrigens: die Kartoffel ist nach dieser Regelung nicht heimisch.



"nichtheimisch" aber geduldet - Kastanie
Viertens: wir wissen eigentlich nicht, wie sich Natur ohne unser Wirken entwickelt hätte. Dieses Wirken geht über das der normalen Tiere deutlich hinaus. Wie schon geschildert: natürlicherweise vorkommend gibt es, zumindest bei uns in Mitteleuropa nicht, beziehungsweise nicht mehr. Bereits seit mehreren tausend Jahren haben wir die natürliche Entwicklung beeinflusst und aus einer Natur- eine Kulturlandschaft gemacht. Ganz einfach darum, um uns zu ernähren. Kann es natürlich vorkommende Flora, in einer künstlich geschaffenen Landschaft geben? Die Festlegung was heimisch und was nicht heimisch ist, bezieht also einerseits die Resultate unseres Handelns mit ein, schließt jedoch nach 1492 Teile unseres Handelns bewusst aus. Das ist ein Widerspruch in sich selbst!

Selbst unser Naturschutz, ist in der Mehrzahl der Fälle einfach nur die Erhaltung oder die Herstellung eines von uns gewünschten oder als natürlich angesehenen Zustandes der Landschaft. Bei letzterem gehen wir, wie üblich, arrogant davon aus, das unser gegenwärtiger Wissensstand, allgemein gültige Wahrheit ist. 

Fünftens: eigentlich sind wir sowieso heimisch auf einer Erde, dessen Kontinente alle einmal zusammen hingen. Alles was kreucht und fleucht, wächst und gedeiht kann nur existieren, wenn die Lebensbedingungen stimmen, welche sich dann und wann mal geändert haben und sich weiter ändern. Ständig sterben Arten vor Ort aus - wenn wir sie dann wieder aus anderen Teilen der Welt zu uns holen, sind sie dann heimisch oder nicht? 

Genau genommen ist die Frage nach heimisch oder nicht heimisch müssig  Als Menschheit urteilen wir nämlich sowieso nicht danach, sondern eher nach nützlich, nicht nützlich und schädlich. Obwohl wir alle vor etwa 3 1/2 Milliarden Jahren einmal Einzeller gewesen und sozusagen miteinander verwandt sind.

Sonntag, 11. August 2013

im Sinne des Baumes gehandelt - ein Bienchen vom BGFAS!

das Bienchen erhalten die Verantwortlichen dafür, dass sie die Verlegung eines Weges durchführen ließen. Dieser führt jetzt nicht mehr unmittelbar an einer großen Pappel vorbei, sondern macht einen großen Bogen um diese. Ich kenne nicht die Motive für diese Maßnahme Möglicherweise ist das eine Aktion zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit oder nur zur optischen Aufwertung. Ist aber egal, es entlastet den Baum. Vielleicht wird der Bogen auch auf der anderen Seite weiter geführt, was dem nächsten Baum nützen würde.

Es ist jedoch zu befürchten, dass der Weg nicht angenommen wird und nach Fall der Absperrung alle weiterhin geradeaus laufen und (mit dem Fahrrad) fahren*. BGFAS schlägt vor, auf dem alten Weg einen großen Strauch zu pflanzen oder eine Hügel aufzuschütten. 

ich werde das verfolgen und aktualisieren. 




















* kaum veröffentlicht, schon kann ich meine Vorausschau bestätigen. Es wird, trotz Absperrung weiter geradeaus gelaufen und gefahren. Mal schauen, wem ich meinen Vorschlag zur Gestaltung machen kann. Aber vielleicht liest das sogar jemand Zuständiges mit.




Inzwischen wurde die Problematik offensichtlich erkannt und ein Gitter aufgestellt. Schön sieht das nicht aus - aber es hilft sicher.



Mittwoch, 7. August 2013

Spiraea x vanhouttei - Pracht-Spiere (138)

Familie: ROSACEAE
Gattung: Spiraea 


Wenn man schon über die Spiersträucher berichtet, darf der Pracht-Spierstrauch nicht fehlen. Ich schätze mal, dass ist der am häufigsten angepflanzte Spierstrauch. Für den BGFAS kann ich das, ohne nachzählen zu müssen guten Gewissens behaupten. Gern wird er auch für Hecken genommen. Groß wird der Strauch nicht - bis 2 m hoch soll er werden. So groß lässt man ihn aber hier nur selten werden.

Auch Spiraea x vanhouttei blüht in unschuldigem Weiß. Diese wachsen in runden Dolden, welche wie eine weiße Halbkugel wirken.

Die wechselständigen Blätter haben eine ca. 3 - 5 cm lange Spreite, sind eiförmig und zum teil tief gesägt, so das diese ein wenig an die Blätter von zweigriffligem Weißdorn erinnern. Sie sind allerdings nicht glänzend. 

Während der Blüte habe ich ich keine Fotos gemacht und biete dem Kalender entsprechend, eine spätsommerliche Ansicht mit den verholzten Balgfrüchten. Zu diesen komme ich später, bei der Vorstellung einer dritten Spiraea zurück.