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Donnerstag, 24. Januar 2013

Acer pseudoplatanus - Berg-Ahorn (57)


Familie: ACERACEAE
Gattung: Acer



Selbstverständlich gibt es in Lichtenberg auch Berg-Ahorn.  Im FAS stehen mehrere Exemplare. Wie andere Acer gehört dieser zu meinen Lieblingsbäumen. Welches mir hoffentlich von den anderen Bäumen nicht übel genommen wird. Häufig teilen sich die Stämme von Ahornbäumen nach ca. 1 - 3 m geradem Wachstum in starke, auch fast rechtwinklig zum Stamm stehende Äste. Das gibt ihnen ein interessantes und eigenwilliges Aussehen. Es wirkt fast so, als würde der Baum verschiedene Interessenrichtungen verwirklichen wollen. So wird es wohl auch sein - Leben ist individuell. Und nicht nur als Privileg für uns Menschen.

Bergahorn im Herbst
Besonders beim Spitz- und Eschenahorn ist mir das aufgefallen. Das geschieht an hellen Plätzen, an welche so ein Baum ohne Konkurrenz eine Krone bilden kann um möglichst viel Licht zu erhalten. Warum sollte er an solchen Standorten auch Kraft in einen langen Schaft verschwenden? 

Auf der Seite der Bayrischen Landesanstalt für Wald-und Forstwirtschaft ist zu lesen, dass der Bergahorn unseren Vorfahren als heiterer Baum galt, welcher für Ruhe,Gelassenheit und Harmonie stand. Besonders heiter ist da dieser Feld-Ahorn. Das gefällt mir, als der Harmonie bedürftigen Menschen und erklärt möglicherweise meine Zuneigung zu diesem Baum.



Was mir ebenfalls gefällt. Wie ich ist er genügsam was die Standort- (Nahrungs-) ansprüche betrifft und zäh gegenüber der Umwelt. Er wächst überall - an der Küste, auf dem Felsen im Gebirge und in der Stadt.

Sollte ich mir meine nächste Inkarnation auswählen dürfen, könnte ich mir gut vorstellen ein Ahorn werden zu wollen. Als Bergahorn ergäbe sich dann möglicherweise die Möglichkeit, dass aus meinem Holz ein Muskinstrument gefertigt würde. Bis es so weit wäre, dauert es aber noch ein Stück. Der Berg-Ahorn ist mit 500 Jahren Lebenserwartung einer der langlebigsten einheimischen Laubbäume.



Die Blätter des Bergahorn sind 5-lappig, die mittleren drei Lappen sind besonders stark ausgeprägt und etwa von gleicher Größe. Sie wachsen gegenständig und haben etwa handgroße Spreite an ihren langen Stielen. Im Gegensatz zum Spitzahorn sind die Spitzen der Lappen nicht so extrem spitz zulaufend.

Die Nussfrüchte des Berg-Ahorn bilden ungefähr einen rechten Winkel. Interessant ist der Zusammenhang von Namensgebung und Aussehen. Wir erinnern uns: die Ahornblättrige Platane heißt so, weil deren Blätter dem Ahorn ähneln. Und Acer pseudoplatanus heißt so, weil die schuppenförmige, abblätternde Borke der Platane  ähnelt.

Der Saft des Ahorn ist süss - aus Nordamerika kennen wir den Ahorn-Sirup, welcher aus dem Baum der kanadischen Nationalflagge, dem Zucker-Ahorn gewonnen wird. Auch aus dem Berg-Ahorn wurde zu Zeiten unserer Vorväter Zucker gewonnen.

Ein kleiner Winter-Nachtrag. Mit der charakteristischen Schuppenborke, kann man den Baum auch im Winter sehr deutlich von anderen Bäumen unterscheiden.

Erste Veröffentlichung: 27.07.2012


2 Kommentare:

  1. Dieser Bergahorn ist ein wirklich schöner Baum! Wir haben einen vor unserem Haus stehen und er soll ca 240 Jahre alt sein. Für uns ist er die "gute Seele". Ein wirklich imposanter Gefährte, der schon viel Geschichte überlebt hat. Wenn er erzählen könnte...

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  2. da hat er ja noch das halbe Leben vor sich.

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