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Sonntag, 12. Mai 2013

der besondere Baum - Acer platanoides duocolor


Jeder Baum ist etwas Besonderes. Manche Bäume sind dazu auch noch Sonderlinge, etwas verrückt und eben ganz anders als Max Musterbaum. Einen dieser Sonderlinge hatte ich ich mit dem verrückten Feld-Ahorn schon vorgestellt. Das muss einem Acer platanoides zu Ohren gekommen sein. Möglicherweise liest er über das wurzelwideweb sogar selbst mit. Auf jeden Fall hat er sich für dieses Frühjahr etwas besonderes einfallen lassen. Er tritt zweifarbig auf. Während nämlich an einem der beiden Hauptäste grüne Blätter wachsen, sind es am anderen Ast rote Blätter wie bei einem "crimson king".

Einmal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Im Vorigen Jahr war mir diese Zweifarbigkeit nämlich nicht aufgefallen. Überhaupt scheint bei manchen Acer platanoides die Färbung des Laubes zu variieren. Mein Acer p. Nr. zwei kommt gegenwärtig in "rot" daher. Wie man auf dem Foto im Link erkennt, war er im vorigen Juni grün. Vielleicht liegt das daran, das er die eingelagerten Farbstoffe in "falscher" Reihenfolge zurück ins Laub schickt.
An diesem Baum kommt man vorbei, wenn man über die Albert-Hößler-Straße zum ALDI in der Coppistraße geht. Dort steht er auf der kleinen Wiese zwischen Wohnblock und Sportplatz.
Wie im kleinen Foto ersichtlich, zeigt er diesen Unterschied auch im Herbst. Die crimson king Seite ist früher entblättert.




Donnerstag, 9. Mai 2013

Salix aurita - Ohr-Weide (126)

Familie: SALICACEAE
Gattung: Salix


Frau Salix aurita ....
... und Herr Salix aurita. Sie leben getrennt.

gleich nachdem man über den nordöstlichen Eingang das Paradies der Ruhe betreten hat, wird man von einem kleinen, unscheinbaren, von Menschen in Form geschnittenen Strauch, mit sparrigen, dünnen Zweigen erwartet. Bei genauem hinschauen erkennt man an den spiralig angeordneten, wechselständigen Blättern, ohrenförmige Nebenblätter. Diese gaben der Pflanze den Namen. Wenn ich das richtig gesehen habe, ist meine Weide feminin. Wie alle SALICACEAE (auch Pappeln gehören dazu), ist nämlich aurita zweihäusig, getrenntgeschlechtlich. Sie überlässt die Bestäubung den Insekten. Ich wünsche meiner kleinen Freundin aurita, sie möge über diese Liebesboten einen netten Pollenfreund gefunden haben. Einer der möglichen Pollenspender lebt etwa 400 m östlich. Ob es hier tatsächlich zu einer Fernbeziehung zwischen den beiden gekommen ist, weiß ich nicht. Sie wäre ohnehin einseitig und ohne Rückantwort. Frau Hummel oder Biene Maja werden kaum zurück geflogen sein, um Nachricht von der erfolgreichen Bestäubung zu überbringen. 


Möglicherweise stammt aus tiefster genetischer Erinnerung unser Glaube an geflügelte Engel und auch Gott Amor wird künstlerisch mit Flügeln dargestellt. Denn der Mensch ist aus Pflanzensicht betrachtet ebenfalls zweihäusig und getrenntgeschlechtlich. Meistens, jedenfalls.


Das den Pollen überbringende geflügelte Insekt, muss der der weiblichen Pflanze, wie ein erotische Erfüllung bringender Gott erscheinen. Und auch der männlichen Pflanze erzeugt der Geflügelte einen (angenehmen?) Pollenerguss. Oder? 






Das alles ist gewiss nicht sehr wissenschaftlich. Na und! Ich bin ja auch kein Wissenschaftler. Das was ich als genetische Erinnerung bezeichnet habe, funktioniert sicherlich nicht so. Dazu wäre es erforderlich, dass die Pflanzen in gerade Linie mit uns verwandt wären. Und das behaupte nicht einmal ich. Betrachten wir das also als eine Art von Urverständnis, der aus Zellen bestehenden und sich sexuell vermehrenden Lebewesen. Und möglicherweise gibt es Verästelungen im Wurzelgeflecht unseres Stammbaumes, von welchen wir noch nichts wissen, sie aber fühlen.

Montag, 6. Mai 2013

Sakura im FAS (Baumblüte I)

Feiern wie in Japan werde ich die Kirschblüte nicht. Aber an der Baumblüte labe ich mich seit Mitte April jeden Tag. Im FAS kommt man sich vor wie in einem blühenden Garten, eigens dafür angelegt, sich an der Blütenpracht zu erfreuen. Neben den gelben Blüten von Winter-Jasmin, Goldglöckchen und Ranunkelstrauch sind es gerade verschiedene Vertreter von Prunus, welche das Wohngebiet mit leuchtender Blütenpracht von weiß bis rot erleuchten lassen. Ich verzichte hier auf weitere Erklärungen und Bilder von einzelnen Blüten ... Ein besonders schön blühender Prunus wird noch im Mai vorgestellt.







  


Samstag, 4. Mai 2013

nicht nur btw, sondern allen Ernstes

eine der vielen Totalkappung von Sträuchern und kleinen Bäumen
der Rest einer gesunden Pappel 
die Zeit ist schnelllebig und wir haben häufig keine. In der Welt der schnellen und schlauen Telefone wird abgekürzt und schnell vergessen. Ich sage es nicht nur nebenbei (btw = by the way).

Als noch Anfang März Baumfällungen stattfanden, obwohl das lt. Bundesnaturschutzgesetz eigentlich nicht zulässig ist, habe ich beim zuständigen Amt, hier in Lichtenberg nachgefragt. Nachdem ich, aus gegebenem Anlass (weitere Fällung) zwei Wochen später nachhakte, wurde mir auch zugesichert, mich zu informieren, sobald ein Rücklauf eingegangen ist. Nunmehr sind zwei Monate vergangen - trotz nochmaliger Nachfrage habe ich keine Information erhalten. Vermutlich ist solche Sache schwer zu klären. 
Aber es sind ja nur Pappeln, Ausnahmen wegen witterungs-bedingter Probleme sind möglich und das Amt ist an solche Regeln sowieso nicht gebunden. Oder? 
Ich hoffe jedenfalls weiterhin auf eine sachdienliche Antwort und Konsequenzen für die Zukunft. Denn den gefällten Bäumen hilft es sowieso nicht mehr. Auch die Vögel, welche sich die Bäume möglicherweise als Nistplatz auserwählt hatten, haben sich inzwischen nach einem neuen Vermieter umgesehen. 





Schnell sind wir Menschen dabei, Bäume aus Gründen der Rücksichtnahme gegenüber dem Autoverkehr (Verkehrssicherungspflicht) vorsichtshalber zu beschneiden oder zu entfernen. Es wäre nicht schlecht, wären wir genauso schnell zur Hand, wenn es um unsere und der Bäume Interessen ginge, um diese vor Schäden zu bewahren. Schaden an der Natur ist immer auch Schaden an uns - selbst wenn wir das nicht erkennen oder wahr haben wollen. Neben dem Beispiel mit dem (ich meine) unerlaubten und unnötigem Fällen von Bäumen und dem Kappen von Sträuchern (eine Sache, welche ich überhaupt nicht nachvollziehen kann), denke ich da auch an die notwendige Ahndung des Parkens auf Baumscheiben. 



Freitag, 3. Mai 2013

Jasminum nudiflorum - Winter-Jasmin (125)

Familie: OLEACEAE
Gattung: Jasminum


Der dritte ausgesprochene Frühblüher. Diese Eigenschaft hat mir die Bestimmung erschwert und ich musste mir im Baumforum die Bestätigung geben lassen, nachdem ich schon dachte, es wäre kein Winter-Jasmin. Blöd ist halt, wenn Pflanzen blühen, bevor Blätter da sind. Diese benötige ich zur Bestimmung. Sehr auffällig sind die kleinen Blätter auch jetzt, nach dem Austrieb nicht. Sie haben einen glatten Rand und sind gefiedert. So ein einzelnes Fieder misst nur etwa 1 cm. Und eigentlich hätte der Strauch noch früher als im April blühen sollen - so kann man nachlesen. 


Insgesamt ist die ganze Pflanze ziemlich unscheinbar. Wenn eben nicht die gelben Blüten zu solchen Zeiten leuchten, wenn andere Pflanzen noch Winterschlafen. Winter-Jasmin ist gut als Umrankung und Bodenbedeckung geeignet. Die Zweige sind grün und kantig. 






Als Nachtrag am 8.November 2013. Auch zu Ende des Jahres, wenn die Mehrzahl der Bäume und Sträucher kahl ist und sich auf den Winter vorbereitet sind, konnte ich Blüten des Winter-Jasmin fotografieren. Weiß nicht so recht sind das noch Altlasten oder bereits frische Blüten. Ich plädiere auf das Letztere. Sehen frisch aus.

Foto unten rechts.