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Donnerstag, 9. Mai 2013

Salix aurita - Ohr-Weide (126)

Familie: SALICACEAE
Gattung: Salix


Frau Salix aurita ....
... und Herr Salix aurita. Sie leben getrennt.

gleich nachdem man über den nordöstlichen Eingang das Paradies der Ruhe betreten hat, wird man von einem kleinen, unscheinbaren, von Menschen in Form geschnittenen Strauch, mit sparrigen, dünnen Zweigen erwartet. Bei genauem hinschauen erkennt man an den spiralig angeordneten, wechselständigen Blättern, ohrenförmige Nebenblätter. Diese gaben der Pflanze den Namen. Wenn ich das richtig gesehen habe, ist meine Weide feminin. Wie alle SALICACEAE (auch Pappeln gehören dazu), ist nämlich aurita zweihäusig, getrenntgeschlechtlich. Sie überlässt die Bestäubung den Insekten. Ich wünsche meiner kleinen Freundin aurita, sie möge über diese Liebesboten einen netten Pollenfreund gefunden haben. Einer der möglichen Pollenspender lebt etwa 400 m östlich. Ob es hier tatsächlich zu einer Fernbeziehung zwischen den beiden gekommen ist, weiß ich nicht. Sie wäre ohnehin einseitig und ohne Rückantwort. Frau Hummel oder Biene Maja werden kaum zurück geflogen sein, um Nachricht von der erfolgreichen Bestäubung zu überbringen. 


Möglicherweise stammt aus tiefster genetischer Erinnerung unser Glaube an geflügelte Engel und auch Gott Amor wird künstlerisch mit Flügeln dargestellt. Denn der Mensch ist aus Pflanzensicht betrachtet ebenfalls zweihäusig und getrenntgeschlechtlich. Meistens, jedenfalls.


Das den Pollen überbringende geflügelte Insekt, muss der der weiblichen Pflanze, wie ein erotische Erfüllung bringender Gott erscheinen. Und auch der männlichen Pflanze erzeugt der Geflügelte einen (angenehmen?) Pollenerguss. Oder? 






Das alles ist gewiss nicht sehr wissenschaftlich. Na und! Ich bin ja auch kein Wissenschaftler. Das was ich als genetische Erinnerung bezeichnet habe, funktioniert sicherlich nicht so. Dazu wäre es erforderlich, dass die Pflanzen in gerade Linie mit uns verwandt wären. Und das behaupte nicht einmal ich. Betrachten wir das also als eine Art von Urverständnis, der aus Zellen bestehenden und sich sexuell vermehrenden Lebewesen. Und möglicherweise gibt es Verästelungen im Wurzelgeflecht unseres Stammbaumes, von welchen wir noch nichts wissen, sie aber fühlen.

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