Wenn man über Gehölze schreibt, kommt man an (Myzel-)Pilzen nicht vorbei. Pilze sind weder Tiere, noch Pflanzen. Sie bilden vielmehr ein eigenes Reich innerhalb der Systematik von Lebewesen. Eine große Zahl der verschiedenen Pilzarten lebt symbiotisch mit Bäumen. Manche Pilze sind sogar unmittelbar an eine einzige Baumart gebunden. So soll das z.B. beim Goldgelben Lärchen-Röhrling und dem Birkenpilz sein.
Solche Pilze helfen den Wurzeln der Bäume, mineralische Nährstoffe aufzuschließen und werden dafür von den Bäumen mit Kohlehydraten und Vitaminen versorgt. Hier passiert also genau das Gegenteil von dem, was wir Menschen üblicherweise mit der Natur tun - einseitig nehmen und darauf hoffen, dass uns für morgen etwas einfällt. Ja, ich weiß "die Nachhaltigkeit". Diese ist aber vom Grundgedanken auch nur einseitig, weil wirtschaftlich gedacht. Ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Natur. Wer das anders sieht, kann das ja in einem Kommentar mal mitteilen.
Durch diese Symbiose können Bäume das vorhandene Nahrungsangebot also besser nutzen, Myzel an den Wurzeln stellt also auch so etwas wie einen "Düngerersatz" dar und da diese Pilze auch die Wasserversorgung verbessern, sind sie gleichzeitig ein gewisser Schutz vor Trockenheit.
Pilze sind, das sei nicht nur nebenbei erwähnt, neben den Bakterien die wichtigsten Zersetzer von organischem Material und deren Umwandlung in Mineralien. Ohne Bakterien und Pilze ist der Stoffkreislauf in der Natur nicht möglich und es gäbe somit ohne diese Helfer nicht das uns bekannte Leben. Einschließlich uns selbst! Wir sehen an der Oberfläche immer nur die sichtbaren und für uns häufig begehrten schmackhaften Fruchtkörper. Der eigentlich Pilz - das Myzel, welches den unterirdischen Job macht, bleibt für uns unsichtbar.
Es gibt selbstredend auch im BGFAS den einen oder anderen Pilz. Von diesen stelle ich hier mal einige Bilder ein. Und zwar von solchen Pilzen, welche unmittelbar auf dem Baum wachsen. Diese dürften damit nicht zu jenen Pilzen zählen, welche mit dem Baum Tauschgeschäfte machen, sondern sollten vor allem mit der Zersetzung befasst sein. Das ist keine negative Eigenschaft sondern positive Funktion.
Als Nichtfachmann fällt es mir nicht leicht, die Pilze exakt zu klassifizieren. Es sollten aber allesamt Porlinge sein.
Als Nichtfachmann fällt es mir nicht leicht, die Pilze exakt zu klassifizieren. Es sollten aber allesamt Porlinge sein.
Bei einem der drei weiß ich es ziemlich genau - beim Polyporus squamosus, dem schuppigen Stielporling. Jung ist er essbar.
Dem Baum auf welchem Polyporus squamosus wächst, wird das wohl nicht schmecken. Der Pilz ist, wie die anderen ein hervorragender Ligninzersetzer und verhilft dem Baum damit zu einer Weißfäule. Diese zerstört das Holz, da Lignin das feste Stützmaterial der Zellen des Holzes ist. Die Stabilität eines Baumes könnte also unter solchem Pilzbefall leiden. Möglicherweise sendet dieser Pilz auch ein Signal an Baumpfleger. Das ist wirklich kein Scherz!
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