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Dienstag, 19. November 2013

Abgeholzt - Kahlschlag auf der langen Wiese

auf den braunen Flächen standen Bäume
Nicht jedem einzelnen Baum kann ich hier nachtrauern, welcher verkrüppelt oder vernichtet wurde - sonst käme ich aus dem Jammern gar nicht mehr heraus. Der Grundtenor des Blogs sollte schon positiv über die Vielfalt der Gehölze im BGFAS berichten. Informieren über mir besonders auffallende negative Tatsachen, möchte ich aber dennoch. Besonders wenn es sich um besonders heftige Eingriffe handelt. 

Die aktuelle Nachricht betrifft die Grünfläche an der Nordseite des langen Blocks Frankfurter Allee 124 - 142. Diese schafft ein wenig grünen Abstand zur lauten Straße. Dort fand jetzt ein nahezu kompletter Kahlschlag statt. Wieviele Bäume dort, im wahrsten Sinne mit Stumpf und Stiel vernichtet wurden, kann ich nur schätzen. Dabei handelt es sich um Nadelgehölze. 

so sah es im März diesen Jahres aus
Grob geschätzt etwa 7 Zypressen, 1 Kiefer, 2 Fichten und mehrere Eiben und Wacholder. Insgesamt denke ich werden es 20 Nadelgehölze* sein welche hier, aus meiner Sicht völlig grund- und sinnlos beseitigt wurden. Welche ernsthafte Begründung sollte es auch geben? Eine Gefährdung für den Straßenverkehr war nicht gegeben, dafür standen die Bäume zu weit von der Straße entfernt. Abschattung von Wohnungen ist sicherlich ebenfalls auszuschließen. Standen die Bäume doch ohnehin an der lichtschwachen Nordseite des Häuserblocks. Die Kiefer war recht lichtdurchlässig und die Fichte, die Eiben und die Wachholder zu niedrig, um einen Abschat-tungseffekt zu erzielen.

Ob bei den Abgeordneten der Lichtenberger Bezirksversammlung darüber etwas gesagt wurde? Im "Berliner Abendblatt" las ich vor kurzem über dort geäußerten Bedenken, wegen des geplanten Hochhausneubaues an der Ecken FA 135/Möllendorfstraße. Es wird nämlich nicht zu unrecht angenommen, dass dafür Bäume gefällt werden müssen. Nun, hier passierte das bereits! Offensichtlich ohne Bedenken.

Damit sind allein im kleinen Kiez FAS, dieses Jahr etwa 50 Bäume gefällt worden.


beseitigte Eiben, Wacholder und Fichten
* Ich weiß, die Mehrzahl diese Bäume gehören nicht zu denen, welche durch die Baumschutzverordnung als des Schützens wert eingestuft werden. Das bedeutet aber eben nicht zwangsläufig, dass man sie einfach so beseitigt. Denn ihre Funktion als Baum erfüllten sie auch ohne diese Einstufung. Lebewesen waren auch sie. Eiben stehen im übrigen auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Einen Schutz für zu Zierzwecken gepflanzten Exemplaren wird das sicherlich nicht begründen. Trotzdem ist es ziemlich unsinnig, solche Gehölze erst zu pflanzen, um sie ein paar Jahre später wieder zu beseitigen. Und nicht nur weil beides mit Kosten verbunden ist.




3 Kommentare:

  1. Wahrscheinlich muss der Rasentrecker jetzt beim Mähen keine Schlängellinie fahren und es bleibt auch nicht soviel Laub in den Gehölzen hängen, das umständlich rausgepusselt werden muss... Unsere Städte sauber, ordentlich und sicher - macht mit! (Dabei hatte die Pflanzen-Gruppe gerade das Alter erreicht, wo sie anfängt ästhetisch zu wirken. Schade.) Lieben Gruß Ghislana

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  2. Das muss er nicht mehr. Und der jährlich dort platzierte Weihnachtsbaumhändler kann sich mehr ausbreiten. Eventuell ist sogar noch ein Stand für die Aktion http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/stadtbaeume/kampagne/index.shtml mit dabei Danke für Deinen Kommentar, Ghislana.

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  3. Wenn Grünflächen ausgelichtet werden ist nicht selten die Polizei mitverantwortlich. In Berlin geschieht das immer mal wieder ganz unscheinbar, hat aber ein Konzept. Für Berlin finde ich den schriftlichen Beweis dafür gerade nicht, aber für viele andere Städte, wie z.B. Dessau, die schreiben das ganz naiv und offensichtlich: "Bauliche und gestalterische Maßnahmen im Park sollen das Sicherheitskonzept unterstützen: Am Beginn steht das Entfernen und Auslichten von Büschen und das Aufräumen unübersichtlicher Bereiche"
    Sicherheit geht heutzutage eben vor alles.

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