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Mittwoch, 29. Mai 2013

im Kindergarten der Bäume

Obwohl mit sehr viel Energie Ordnung im FAS Revier geschaffen wird und sich neben dem Grünflächenamt auch mehrere private Unternehmen mit dem Baum- und Strauchschnitt und dem Freiharken von Flächen befassen - ganz unter Kontrolle lässt sich die Natur zum Glück doch nicht bringen. So findet man auch immer wieder einige junge Bäume, welche uns bereichern und es ermöglichen das Baumwachstum zu beobachten.
Bei meinem heutigen (6.Mai) Spaziergang habe ich mir mal eine junge Linde gesucht, nachdem ich bereits vor drei Tagen den entsprechende Kind-Ahorn angeschaut habe. Zwei Stunden nach diesem Spaziergang bestätigte mir das Leben, die im ersten Satz diese Beitrages geschilderte Situation. Mitarbeiter einer Reinigungs- und Naturpflegefirma waren emsig damit beschäftigt, unerlaubt zwischen den Ziersträuchern wachsenden Pflanzen zu beseitigen.* Am Wegesrand lag anklagend, ein mit der Wurzel ausgerissener 1/2 m großer Spitzahorn. Die Emsen (Ameisen) mögen mir die Charakterisierung  der Tätigkeit mit emsig bitte verzeihen. Einen Sinn, der über die Erzeugung einer zu bezahlenden Leistung hinausgeht, kann ich jedenfalls in diesen Pflegetätigkeiten nicht entdecken. Die könnten gewiss wenigstens um die Hälfte reduziert werden ohne dass eine Verurwaldung zu befürchten wäre. Der Natur und dem Geldbeutel von uns allen täte das gut. 


Zum eigentlichen Thema, der Beobach-tung des Baumwachstums zurück. 
Nadelbäume - also Tanne, Lärche und Co. wachsen monopodial, die Hauptachse verläuft durchgehend von der Wurzel bis in den Wipfel des Baumes. Bei den Laubbäumen halten es z.B. Eiche und Erle ebenso, gerade bei Letzterer lässt sich das gut erkennen. Doch viele unserer Laubbäume wachsen, entgegen den meisten Nadelbäumen nur scheinbar schnurgerade in die Höhe. 
Linde (rechts) und auch Ahorn  (links) mögen dafür als Beispiel gelten. Nachdem sie anfangs mit starkem Wachstum der Krautschicht die Hacken zeigen um an das Licht zu gelangen, wachsen sie monochasial (Linde) bzw. dichasial (Ahorn) weiter. Bei einer kleinen Linde kann man das ungerade Wachstum deutlich sehen. 
Die Linde lässt dazu den Spitzentrieb absterben und wächst dann aus der am höchsten stehenden Knospe, einem Seitentrieb weiter - sozusagen im Zickzack. Durch das (sekundäre) Dickenwachstum, wird dieses wellig anmutende Wachstum beschönt und ausgeglichen. Ahorn blüht aus dem Spitzentrieb und wächst über seine beiden Seitenachsen weiter. Das beschert uns häufig schön verästelte Bäume. 

* das lässt sich tatsächlich steigern. Am 28.5. konnte ich eine Grünflächen Pflege Firma beobachten, welche mit  einem Rasentrimmer unter Sträuchern einzelne Grashalme beseitigte, um die Fläche schön gleichmäßig zu harken. Zum Glück nicht mein Vermieter. Denn die Rechnung wird sicher auf die Mieter umgelegt.


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