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Samstag, 30. November 2013

Biotop Totholz und Insektenhotels

Durch menschliches Handeln sind nicht nur große und attraktive Tiere von der Erde verschwunden. Veränderungen betreffen zuallererst die kleinen Lebewesen. Deren Mehrzahl ist so klein, dass wir sie nicht einmal wahrnehmen. Wer sich auch nur ein wenig mit den natürlichen Stoffkreisläufen in der Natur beschäftigt, wir leicht verstehen, dass die Verdichtung und Versiegelung von Bodenoberflächen starken Einfluss auf das Leben von Kleinstlebewesen, welche im Boden leben hat. 
Man stelle sich einfach einmal vor, das durch äußere Umstände der Luftsauerstoff erheblich geringer oder das Nahrungsangebot für uns eingeschränkt würde? Genau das ist es aber, was den wichtigen kleinen und kleinsten Lebewesen permanent passiert, wenn wir den Boden verdichten, mit Beton versiegeln oder das herab gefallene Herbstlaub entfernen. Letzteres ist gerade wieder sehr aktuell. Mit dieser Aktion beseitigen wir nicht nur Wurzelnahrung für die Bäume, sondern auch die Lebensgrundlage von Destruenten. Das sind all jene Lebewesen, welche aus bereits vorhandenen organischen Stoffen wieder anorganische Stoffe herstellen. Diese leben also das Leben, was wir eigentlich auch leben sollten. Ohne zusätzliche Ressourcen aufzubrauchen.


Aber ich will mich hier mit einem weiterem Thema dieses Kreises befassen. Dem Totholz. Diese verstorbenen Bäume oder zumindest Teile von ihnen sind wichtiger Lebensraum von Insekten. Bei Wikipedia las ich, dass etwa 25 Prozent der bei uns sich daheim fühlenden Käfer in zerfallendem Holz leben, also auf dieses angewiesen sind. Diese Insekten benötigen das Holz so wie es ist, nicht nur als Unterschlupf, sondern als Ent-stehungsort für den Nachwuchs und Nahrung für diesen und sich selbst. Dabei erzeugen sie gleichzeitig, durch Zersetzung des Holzes, für die Rückführung der Inhalte des Holzes in den Stoffkreislauf. So nützen sie auch den lebenden Gehölzen. Und damit uns. Als Klimaanlage, Sauerstoff-produzent, Staubfilter usw., usf.


der Stamm wird zersetzt und treibt daneben neu
Die modern werdenden künstlichen Insektenhotels können Totholz nur äußerst begrenzt ersetzen, indem sie Unterschlupf und Überwinterungsquartier bieten. Hohlziegel, Schilfbündel und angebohrtes Baumarktholz kann jedoch für die Mehrzahl der Tiere keine Ersatzbiotop darstellen. Daran sollten wir denken, bevor wir abgestorbene Bäume, abgesägte Äste usw. aus ästhetischen Gründen entfernen oder schreddern.

In Bezug auf den BGFAS lässt sich konstatieren, dass hier zwar nach meinem Empfinden zuviel gesägt und aufgeräumt wird, jedoch auch eine ganze Menge Totholz bewusst liegen gelassen wird. Das gefällt vor allem den Insekten und sicherlich auch den Fressfeinden dieser. Denn mit dem Vorhandensein von ausreichend Nahrung steht und fällt unter anderem auch die Population unserer heimischen Singvögel. Diese benötigen für die Aufzucht ihres Nachwuchses, Insekten als Nahrung. 


1 Kommentar:

  1. Mögen das viele "OrdentlichSauberRein"-Gärtner, -Hausmeister und -Gemeindearbeiter doch bitte, bitte lesen und verstehen ;-) Lieben Gruß Ghislana (mit viel "unordentlichem" Totholz im Garten ;-))

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