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Samstag, 20. Juli 2013

in Würde sterben ...

... ist der Mehrzahl unserer Stadtbäume nicht vergönnt. Solch ein Baum hat über Jahrzehnte Baumleben für uns vieles getan. Er hat Sauerstoff produziert, Staub gefiltert, Schatten gespendet. Er hat ein wenig des Straßenlärms geschluckt. Er war Wohnort für viele, für uns nützliche Tiere - Singvögel hatten dort ihr Nest. Diese haben uns mit ihrem Gesang erfreut und übers Jahr manch, uns lästiges Insekt vertilgt. Dieses Baumleben war nicht immer leicht. Besonders nah an der Straße lebenden Bäume waren vielen von unseren KFZ produzierten Giften ausgesetzt, litten an der Nachthelligkeit, Wasser- und Nährstoffmangel an versiegelten Standorten. Welches sie sich nicht selbst ausgesucht hatten, sondern vom Menschen festgelegt wurden.
der letzte Akt beginnt. Spuren schnell beseitigt und Reste weggebracht.
Irgendwann kommt der Mensch und sagt "Schluß!" Dieser Baum ist krank, uns nicht mehr nützlich sondern eine Gefahr für uns selbst und unsere Autos bergend. Er muss gefällt werden. Dabei sind wir nicht nur für die umweltbedingten Risiken für die Baumgesundheit verantwortlich, sondern haben dem Baum Verletzungen zugefügt und starke Äste entfernt, welche Krankheit erregenden Pilzen den Zutritt verschaffte. Und ehrlich gesagt: ich bin mir nicht sicher, ob die Stand-sicherheit des Baumes tatsächlich ernsthaft geprüft wurde. Ist ja nur eine Sache und kein Lebewesen.
Am vormittag des 16.07.2013 wurde daher das Leben der großen Silber-Linde vor dem HOWOGE Büro beendet. Mit Motorsägen portioniert und zur weiteren Verwendung abgefahren. Leb wohl - Tilia tomentosa.
Unten zwei Foto aus besseren Zeiten. Links Juni 2012, rechts Oktober 2012.




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